Museumssägewerk
Zweifall Forsthaus Zweifall
Jägerhausstr.
148
52224
Stolberg-Zweifall
Anfahrt
Regionalforstamt
Rureifel-Jülicher Börde
Kirchstr. 2
52393 Hürtgenwald
Tel.: 02429/9400-0
E-Mail: rureifel-juelicher-boerde@wald-und-holz.nrw.de
www.wald-und-holz.nrw.de
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Wenn im Zweifaller Wald die
Sägen singen
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Ein Museum im Wald mit Weltrekort
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Werbeartikel in Treffpunkt Stolberg
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/ Treffpunkt Stolberg
Zwangspause in Zweifall endet
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Aachener Nachrichten
Auch
das Museumssägewerk bliebt vom Hochwasser nicht verschont:
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Museumssägewerk in der REGIO Life 2 pdf
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Regio
Life 2
Zweifaller
Sägewerk zieht viele besucher an /pdf
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Adventsägen
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Wald
ist ein wichtiger Erholungsraum /pdf
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Jubiläum
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Filmpremiere
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Vorführung
Sägegatter-Bandsäge / pdf
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Das
Gatter rattert /pdf
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Einblicke und Weihnachtliches aus Holz /pdf
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Museum
steht wieder ganz hoch im Kurs /pdf
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Der
modernen Holzindustrie im Sauerland auf der Spur /pdf
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Alte
Sägen locken Besucher ins Solchbachtal /pdf
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Zinkhütterhof
setzt nun auf auf Mobilität /pdf
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Drechslern
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Drechslern
bei der Arbeit zu sehen /pdf
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Mittwoch
Das
beruhigende Rattern der alten Sägen hören
Von: Leandra Kubiak
Letzte Aktualisierung: 14. Oktober 2016, 18:23 Uhr ( Quelle AN )
Kommt ins Schwärmen,
wenn er die Funktionsweise der alten Maschinen erklärt: Forstwirt
Robert Jansen. Die Bandsäge im Museumssägewerk Zweifall
trennt die Rinde von den Brettern ab. Die letzte reguläre Vorführung
der Maschinen in diesem Jahr findet heute um 16 Uhr im Museum statt.
Foto: L. Kubiak
Über
80 Jahre alt und gefertigt in Sachsen: Das Sägegatter, das
im Museum steht. Die 10 scharfen Klingen zerteilen den Baumstamm.
Stolberg. Die Saison im Museumssägewerk Zweifall neigt sich
dem Ende zu. Immer von April bis Oktober öffnet das Zweifaller
Museum seine Türen und gibt Besuchern einen Einblick in die
Geschichte der Sägewerke in Stolberg und führt an jedem
dritten Samstag im Monat vor, wie eine alte Bandsäge und
ein Sägegatter funktionieren. Am heutigen Samstag um 16 Uhr
findet die letzte reguläre Vorführung der Sägen
statt.
Leandra Kubiak
hat zum Abschluss der Saison mit Robert Jansen gesprochen und
nachgefragt, was den Standort Zweifall in Bezug auf die Holzwirtschaft
ausmacht. Jansen ist Fachgebietsleiter des landeseigenen Forstbetriebs
und Vorsitzender des Fördervereins Museumssägewerk Zweifall.
Herr Jansen,
was erwartet die Besucher bei einer Vorführung im Museumssägewerk?
Robert Jansen:
Das Programm ist zweigeteilt: Zunächst gibt es eine Führung
durch den Aufsichtsraum im Museumssägewerk, wo beispielsweise
Handsägen und Messeinrichtungen aufgehängt sind. Im
zweiten Teil werden dann Stämme im Vorführraum zersägt.
Zum einen wird die Arbeit am Sägegatter gezeigt: Aus rundem
Holz entsteht dabei eckiges Holz. Zum anderen wird das Arbeiten
an der Bandsäge demonstriert, wo das Holz eine scharfe Waldkante
bekommt.
Seit wann
gibt es das Museum?
Jansen: Seit
September 2008. Unser Angebot gab es bisher immer in der Saison
zwischen April und Oktober. Als drittes und kleinstes Museum im
Stadtgebiet Stolberg zählen wir etwa 600 bis 800 Besucher
pro Jahr und darauf sind wir stolz. Möglich ist unsere Arbeit
vor allem durch Ehrenamtler aus Zweifall.
Mit dem Andrang
sind Sie also zufrieden?
Jansen: Ja,
das kann man schon sagen. Es sind immer wieder unterschiedliche
Gruppen hier, die das Ganze oft auch mit einem Spaziergang auf
dem Waldlehrpfad verbinden. Das Schöne hier ist die Nähe
zum Wald: Man hat alles da und das ist gerade für die Kinder
toll. Man kann ihnen hier das Wachsen eines jungen Baumes zeigen,
aber auch die Nutzung eines alten, erwachsenen Baumes und den
Transport zum Sägewerk. Kinder können den gesamten Ablauf
hier also im ganz wörtlichen Sinne "begreifen".
Welche Bilanz
ziehen Sie für die Saison 2016?
Jansen: Insgesamt
war es ein mittelmäßiges Jahr. Im Frühjahr war
es ja sehr nass und auch der Juni war verregnet. Und die Besuche
hier im Museum sind nunmal sehr wetterabhängig. Man kommt
zum Beispiel nach dem Sonntagsnachmittagsspaziergang im Museum
vorbei. Das blieb in diesem Jahr häufig aus.
Zweifall ist
bekannt für seine Sägewerke. Was ist das Besondere an
dem Standort?
Jansen: Das
"Walddorf Zweifall", wie es auch genannt wird, hatte
in seiner Blütezeit im 19. Jahrhundert bis zu zehn Sägewerke
mit unterschiedlichen Produkterzeugnissen. Es wurde an allen Ecken
und Enden mit Holz gearbeitet. Der Standort Zweifall wurde daher
ganz bewusst für das Museum gewählt. Wenn ein Museum
zum Thema Holz, dann in Zweifall. Das Sägegatter, das über
80 Jahre alt ist und im Museum vorgeführt wird, sollte vor
rund acht Jahren eigentlich verschrottet werden. Das Land NRW
hat dann aber das Grundstück an der Jägerhausstraße
zur Verfügung gestellt und es wurde der Förderverein
Museumssägewerk gegründet.
Wo kommt die
Gattersäge her, die hier zur Anschauung steht?
Jansen: Die
Säge kommt aus Mulartshütte und gehörte dem Betrieb
von Heinz Groß. Sein Betrieb ist als Gebäude nach wie
vor an der Hahner Straße zu erkennen, es wird dort aber
nicht mehr gesägt.
Welche Bedeutung
hat der Standort Zweifall heute in der Sägeindustrie?
Jansen: Von
den zehn Sägewerken sind noch zwei übrig: Jakob Krings
und Harpers. Jakob Krings sägt sowohl Laub- als auch Nadelhölzer.
Die Betriebe machen heute in erster Linie Verpackungen und Paletten.
Das Herstellen von Verpackungen für Maschinen ist im Prinzip
eine Nische, die sie gefunden haben. Die Verpackungen werden genau
angepasst. Auch die ehemaligen Sägewerke sind im Ort alle
noch erkennbar, werden aber nicht mehr zum Sägen genutzt.
Bleibt das
Holz aus Zweifall größtenteils hier in der Region?
Jansen: Ja,
die Hauptprodukte bleiben größtenteils in der Region
und gehen beispielsweise nach Würselen und in die südliche
Eifel. Das sind 40000 bis 50000 Kubikmeter, die pro Jahr als Nadelholz
dorthin vermarktet werden. Die Begleitsortimente, aus denen später
zum Beispiel Papier hergestellt wird, wandern größtenteils
in eine Papierfabrik im Ruhrgebiet. Ein Teil der Spanhölzer
geht aber auch in den Raum der Benelux-Staaten. Nur ganz selten
werden Bäume über den Hafen Antwerpen nach China exportiert.
Das sind dann zum Beispiel Pappeln oder Eschen.
Legen Sie
wert darauf, dass das Holz im möglichst nahen Umfeld genutzt
wird?
Jansen: Ja,
das ist mein bevorzugtes Prinzip bei der Holzvermarktung für
den Staatswald; dass wir das Holz der kurzen Wege nutzen, weil
es einfach umweltverträglicher ist.
Von was für
einer Fläche sprechen wir, die Sie als Fachgebietsleiter
des Forstbetriebs zu bewirtschaften haben?
Jansen: Die
gesamte Fläche, die wir zu bewirtschaften haben, das sind
gut 11000 Hektar Landeswald, und das ist ein Zehntel des gesamten
Landeswaldes NRW. Dafür bin ich mit knapp 40 Kollegen verantwortlich.
Der Holzvorrat im Hürtgenwald wird nachhaltig bewirtschaftet.
Wir könnten theoretisch sogar mehr Holz schlagen, als wir
das tatsächlich tun. Wir nutzen nicht den gesamten Zuwachs.
Was ist für
Sie das Besondere an dem Beruf des Forstwirtes?
Jansen: Der
Wunsch ist bei mir entstanden durch die Verbundenheit zur Natur.
Man stellt in dem Beruf fest: Im Wald zu wirtschaften ist das
eine, nachhaltig mit dem Wald umzugehen das andere. Man muss die
ökonomischen Aspekte mit den ökologischen Grundlagen
vereinen. Würde man das nicht beachten, könnte man irgendwann
nicht mehr ernten. Es geht beim Wirtschaften immer auch darum,
dass durch Nachhaltigkeit für die nachfolgenden Generationen
etwas übrig bleibt. Zu unseren Inhalten gehören also
auch die Waldentwicklung, die Baumartenentwicklung und der pflegliche
Umgang mit den Böden.
Wie gut gelingt
es, ökologische und ökonomische Interessen miteinander
zu vereinen?
Jansen: Zusammen
mit den sechs Revierleitern sind wir stolz darauf, dass wir den
Wald schon grundlegend verändern konnten. Wir konnten einen
Wald, der stark nadelholzbetont war, im Laufe der letzten Jahrzehnte
in einen Mischwald umwandeln. Und ein solcher Wald wird wohl auch
besser mit dem Klimawandel zurecht kommen, der uns bevorsteht.
Vielfalt in der Natur ist immer mit Stabilität gleichzusetzen.
Im Laufe der vergangenen 30 Dienstjahre habe ich eines festgestellt:
Die Natur ist immer stärker als der Mensch. Wenn man also
versucht, der Natur mit seinem Wirtschaften möglichst nahe
zu kommen, hat man die geringsten Einbußen.
Welche Baumarten
werden hier in erster Linie verarbeitet?
Jansen: Nach
wie vor ist der Brotbaum der Forstwirtschaft die Fichte, die übrigens
im kommenden Jahr "Baum des Jahres" wird. Aber auch
die Buche und die Douglasie gehören zum Spektrum. Der Vorteil
der Douglasie ist, dass sie mit deutlich weniger Niederschlägen
auskommt als die Fichte und sie gleichzeitig auch sturmstabiler
wächst.
Ist die Holzindustrie
eine Branche mit Zukunft?
Jansen: Ich
denke schon. Holz ist einer der Rohstoffe - vielleicht sogar "der"
Rohstoff - der immer wieder nachwächst, nachhaltig erzeugt
werden kann und auch für den Aspekt der Energie interessant
ist. Holz ist einfach eine geniale Ressource.
Wie viele
Menschen in der Region sind heute in etwa in der Branche beschäftigt?
Jansen: Definitiv
weniger als früher. In einem größeren Werk sitzt
vielleicht noch einer, der das Holz annimmt und vermisst, einer,
der die Steuerung der Maschine übernimmt, einer, der den
Ablauf kontrolliert und am Ende wird dann schon verpackt. Früher
standen alleine an einem Sägegatter drei oder vier Leute,
und man konnte eine Tasse Kaffee trinken, ehe ein Stamm fertig
geschnitten war.
Heute geht
das alles in einer rasenden Geschwindigkeit und es wird mit Joystick
und Laserausrichtung gearbeitet. Und genau das ist auch das Schöne
am Museum: Hier wird nach wie vor die Ruhe weitergegeben, die
man früher einmal hatte.
Welche Neuerung
stehen in der Zukunft rund ums Museum an?
Jansen: Wir
haben außerhalb vom Museum ein Schau-Gatter aufgebaut, das
nächstes Jahr eingeweiht werden soll. Die Einrichtung wächst
also nach und nach, und wir bekommen immer mal wieder neue Gegenstände
für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.
Geführt
wird das Museum vom Förderverein Museumssägewerk Zweifall
und dem Landesbetrieb Wald und Holz des Landes Nordrhein-Westfalen
in Kooperation. Der Ausstellungsraum an der Jägerhausstraße
148 in Zweifall ist noch bis Ende Oktober jeweils samstags von
14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der
Eintritt ist frei. Vorführungen der Sägen gibt es heute
um 16 Uhr und nach Vereinbarung unter rureifel-juelicher-boerde@wald-und-holz.nrw.de
oder unter Telefon 02429/94000. Der Förderverein freut sich
außerdem über Ehrenamtler, die die Arbeit im Museum
unterstützen möchten.
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Sägewerk
öffnet nach Ostern die Pforten / pdf
Datei Zeitungsartikel
Holz
und historische Werzeuge
/ pdf
Datei Zeitungsartikel
Sägewerk
ein echter Magnet fürs Publikum / pdf
Datei Zeitungsartikel
Zu
Ostern lockt das Museumssägewerk
/ pdf
Datei Zeitungsartikel
Adventssägen:
Historisches Sägegatter zeigt seine Zähne
Von:
Daniel Gerhards
Letzte Aktualisierung: 29. November 2014, 09:23 Uhr
Scharfe
Zähne machen aus Baumstämmen Bretter und Balken: Robert Jansen
zeigt ein Sägeblatt des historischen Sägegatters im Museumssägewerk.
Foto:
Daniel Gerhards
Neben
den großen Sägen gibt es im Museumssägewerk weitere
historische Dinge zu sehen: zum Beispiel ein Nummerierungswerkzeug (r.)
und Granatsplitter aus dem Zweiten Weltkrieg, die in den Baumstämmen
stecken.
Foto:
Daniel Gerhards
Filigrane
Arbeit mit der Kettensäge: Beim Adventssägen des
vergangenen Jahres entstanden aus dicken Baumstämmen schöne
Figuren.
Foto: Dirk Müller
Stolberg.
Robert Jansen zieht ein Sägeblatt aus der Halterung an der
Wand. Er schaut sich die großen Zähne des langen Metallwerkzeugs
an. Das müsste mal wieder geschliffen werden,
sagt Jansen. Die Auswahl an Sägeblättern ist im Museumssägewerk
in Stolberg-Zweifall in diesem Moment nicht sehr groß. Die
meisten Blätter des historischen Sägegatters sind nicht
da.
Die
werden gerade geschliffen, sagt Jansen. Er ist Vorsitzender
des Fördervereins des Museumssägewerks. Dass die Sägeblätter
wieder in Schuss gebracht werden, hat einen guten Grund. Am Sonntag
bereiten die Mitglieder des Fördervereins eine große
Bühne für das Sägegatter, in das die Blätter
eingespannt werden. Zum Adventssägen erwarten
sie etliche Besucher. Und dann soll die Säge das Prunkstück
des Museums natürlich laufen. Mit richtig scharfen
Zähnen.
Mit
dem Sägegatter beginnt die Geschichte des Museumssägewerks.
Die Maschine ratterte jahrzehntelang im Sägewerk von Hein
Groß in Roetgen-Mulartshütte. Dann schloss der Betrieb.
Die Maschine sollte nicht verschrottet werden. Kurz darauf ergriffen
interessierte Einwohner von Zweifall die Initiative: Sie
wollten das Gatter retten. Aber sie wussten erstmal nicht, wohin
damit, sagt Jansen. Die Idee, die Maschine der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen, gefiel auch der Landesforstverwaltung.
Also ließ sie auf Landesgelände das Gebäude des
heutigen Museumssägewerks errichten, erklärt Jansen,
der auch Fachgebietsleiter des Regionalforstamts Rureifel-Jülicher
Börde ist. Das war im Jahr 2002.
Dort
steht das 80 Jahre alte Sägegatter heute. Und es arbeitet
noch genauso wie früher. Es wird von einem starken Elektromotor
angetrieben. Über eine Transmission wird der Riemenantrieb
auf das Schwungrad des Gatters übertragen. Die eingespannten
Sägeblätter bewegen sich auf und ab. Baumstämme
werden auf diese Sägeblätter zugeschoben. Je nachdem,
wie groß der Abstand zwischen den einzelnen Sägeblättern
ist, werden aus dem Stamm dicke Balken oder schmale Bretter.
Den
Standort des Museumssägewerks in Zweifall, gleich neben dem
Forsthaus am Hasselbach, findet Jansen ideal. Denn die wirtschaftliche
Entwicklung und das Leben in Zweifall waren lange vom Holz geprägt.
1850 gründete Johann Lennartz, Bürgermeister und Holzhändler,
die erste Zweifaller Holzschneidemühle; Holzhändler
Matthias Peter Krings beantragte 1888, dass eine Lokomobile, also
eine bewegliche Dampfmaschine, mit Kreissäge aufgestellt
werden sollte. In der Spitze gab es in Zweifall zehn Sägewerke.
Heute sind es noch zwei. In Zweifall arbeiten also schon seit
jeher viele Menschen als Waldarbeiter oder Köhler, in der
Holzverarbeitung oder im Handel mit Stämmen, Brettern und
Balken.
Weil
der Ort Zweifall schon lange so eng mit dem Wald verbunden ist,
fanden sich auch schnell engagierte Ehrenamtler, die das Museumssägewerk
betreiben. Der Förderverein wurde 2008 gegründet und
hat heute 75 Mitglieder. Ein ausgebildeter Sägewerker wies
die ehrenamtlichen Helfer in die Arbeit am Gatter ein. Im Verein
gibt es auch Schlosser und Elektriker, die die Maschinen warten
und pflegen.
Außerdem
sammelt der Förderverein alles rund um die Themen Wald und
Holz. Neben dem historischen Sägegatter steht im Museumssägewerk
noch eine Bandsäge aus dem Jahr 1936. Sie war zuletzt in
der Zimmerei Helmut Sonntag in Zweifall in Betrieb. Mit der Bandsäge
werden die sogenannten Waldkanten also die Rinde
von den Brettern und Balken abgetrennt. Außerdem sind dort
Fälläxte, Schrotsägen, 45 Kilogramm schwere Zweihandmotorsägen,
Vermessungs- und Markierungswerkzeuge zu sehen. Auch dem Holztransport
widmen die Verantwortlichen des Museumssägewerks einige Bilder
und Ausstellungsstücke. Vieles wurde damals mit Muskelkraft
gemacht, sagt Jansen. Wenn die Kraft der Waldarbeiter nicht
reichte, kamen Ochsen und Pferde zum Einsatz. Waldarbeit
ist eine harte, körperlich anstrengende und gefährliche
Arbeit bis heute, sagt Jansen.
Die
Ausstellungsräume sind jedes Wochenende geöffnet, Vorführungen
an der Säge gibt es einmal im Monat. Insgesamt kommen etwa
1600 Besucher pro Jahr. Diesen zeigt Jansen auch Metallstücke,
die im Holz stecken. Die Munitionsreste und Granatsplitter sind
Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg. Während der Schlacht im
Hürtgenwald war Zweifall das logistische Zentrum der Alliierten.
Dass
die ratternde Säge und der erste Advent mittlerweile zusammengehören,
ist den Ehrenamtlern aus dem Förderverein zu verdanken. Das
war eine spontane Idee, sagt Jansen. Und sie kam aus den
Reihen der Damen des Vereins. Sie steuern nun Kaffee und Kuchen
und allerlei gebastelten weihnachtlichen Schmuck bei.
www.museumssägewerk-zweifall.de
Quelle:
Aachener Nachrichten
|
Adventssägen:
Alle wollen sie die Säge in Aktion sehen
Von:
Dirk Müller
Letzte Aktualisierung: 30. November 2014, 18:46 Uhr
Das historische Sägegatter aus dem Jahr 1934 fasziniert die Besucher
und zieht die Blicke von Jung und Alt magisch an. Die betagte Maschine
verarbeitet einen kompletten Baumstamm am Stück säuberlich
zu Brettern.
Foto: D. Müller
Stolberg-Zweifall.
Es klappert nicht die Mühle am rauschenden Bach, es rattert
vielmehr die Säge im Solchbachtal. Das historische Sägegatter
aus dem Jahr 1934 verarbeitet einen ganzen Baumstamm zu Brettern
und Jung und Alt schauen gebannt zu.
Das
Museumssägewerk ist heute besonders gut besucht, denn das
Adventssägen findet statt - längst eine Kultveranstaltung,
die eigentlich um 11 Uhr beginnen soll. Doch die ersten Besucher
kommen schon um 10.30 Uhr und "seitdem ist das Adventssägen
sehr gut frequentiert", beschreibt Rolf Hansen vom Förderverein
des Zweifaller Museumssägewerks.
500 Holzsterne
Mehr
Besucher denn je, darunter viel auswärtige, finden den Weg
in das idyllische Solchbachtal. Viele Gäste verbinden den
Besuch im Museum mit einem Spaziergang über den Waldlehrpfad,
andere wiederum kommen "nur" zum Adventssägen,
das mit vielen Angeboten aufwartet: Fleißige Freiwillige
versorgen die Besucher mit frischen Waffeln, heißen Getränken
und allerlei Leckereien, die windgeschützt in zwei großen
Zelten oder unter Heizstrahlern verzehrt werden. Auch Weihnachtsgeschenke
werden erworben. Inzwischen zu echten Klassikern avanciert sind
die Holzsterne in verschiedenen Größen. 500 Stück
haben die Männer vom Förderverein ausgesägt, und
kurz nach der Mittagszeit sind noch gerade einmal 50 übrig.
Sägegatter in Aktion
Wildprodukte
aus dem Hürtgenwald und selbst gebackene Plätzchen erfreuen
sich reißenden Absatzes, und das Museums-Team hat die Auswahl
an Holzprodukten wieder erweitert. Etwa um hölzerne Engel,
von denen "80 Stück in einer Stunde weggingen",
berichtet Hansen. Ebenfalls neue Kerzenständer aus Holz oder
Tannenbäume aus Fichtenschwarten, kleine Nikoläuse und
Rentiere zum Bemalen, Vogelhäuschen, Sterne, Tisch- und Fensterdekorationen
eignen sich als Geschenke oder werden von den Besuchern für
den eigenen Bedarf gekauft.
Wie
von der Kulisse am Rande des Waldes nicht anders zu erwarten,
lautet das Motto des vorweihnachtlichen Basars "Natur pur",
und bei Glühwein und anderen kulinarischen Genüssen
wird Geselligkeit großgeschrieben. Man trifft sich wieder
oder lernt sich kennen, kommt im beschaulichen Rahmen ins Gespräch.
Doch
die angeregten Gespräche verstummen, die Schlemmereien und
die Weihnachtseinkäufe werden unterbrochen, sobald das historische
Sägegatter von den Mitgliedern des Fördervereins in
Betrieb genommen wird. Nahezu magisch zieht die 80 Jahre alte
Maschine die Blicke auf sich, wenn sie sich einen kompletten Baumstamm
"einverleibt" und säuberlich zu Holzbrettern schneidet.
"Ich wollte unbedingt die Säge in Aktion erleben",
sagt zum Beispiel Susanne Forstmann aus dem belgischen Raeren.
Sie ist von der alten Technik fasziniert und gehört zu den
zahlreichen Gästen, die zum ersten Mal beim Adventssägen
dabei sind. Und ihr Urteil fällt eindeutig aus: "Es
ist sehr gemütlich hier und wirklich adventlich schön."
Forstmann
hat auch praktische Vorteile ausgemacht: "Man kann in der
Nähe gut parken und findet den Weg hierher ganz leicht. Ich
bin einfach den anderen Leuten hinterher gegangen." Für
die Belgierin ist klar, dass dies nicht ihr letzter Besuch des
Adventssägens in Zweifall ist. "Neulinge" im Museumssägewerk
sind auch Dagmar Bayer und Hans-Dieter Rabe - und zwar im doppelten
Sinne. "Wir sind im Sommer erst nach Zweifall gezogen",
sagt Bayer und ist froh, noch einen der Holzsterne erstehen zu
können. "Die angebotenen Dekorationen und Geschenke
aus Holz sind für mich ein Hauptgrund gewesen, zum Adventssägen
zu gehen", erklärt sie.
An Sägegatter Beruf erlernt
Rabes
Hauptaugenmerk gilt indes dem historischen Sägegatter, auch
wenn es im Moment stillsteht. Er kann es kaum erwarten, dass es
zu rattern beginnt. Rabe sieht die Säge zum ersten Mal, weiß
aber genau, wie sie arbeitet. Denn "ich war beruflich Schreiner",
sagt der Rentner, "und habe in meiner Jugend an einem solchen
Gatter den Beruf erlernt."
Zu
den "Wiederholungstätern" beim Adventssägen
in Zweifall zählt Adalbert Wolff aus Langerwehe. Seit drei
Jahren ist er treuer Besucher des Museumssägewerks, heute
hat er Bekannte aus Bielefeld zum Adventssägen mitgebracht.
Wolff gehört wie auch Robert Jansen, Forstdirektor und Vorsitzender
des Fördervereins, dem Drechsler-Forum an.
"Wir
haben hier schon unseren Stammtisch abgehalten, und vor zwei Jahren
haben vier Drechsler das traditionelle Handwerk hier im Solchbachtal
vorgeführt", beschreibt Wolff. Und sein Engagement in
Stolberg will der Hobbydrechsler noch intensivieren.
Drechsler im Rathaus
Etwa
im Rahmen der Kupferstädter Weihnachtstage: An dem kommenden
Wochenende nimmt Wolff mit einem Drechslerkollegen an der Schmiedeweihnacht
mit Kunsthandwerkermarkt teil. "Wir werden Samstag und Sonntag
jeweils von 13 bis 19 Uhr im Foyer des Rathauses präsent
sein und Drechselarbeiten anbieten sowie das Handwerk auch vorführen."
Quelle:
Aachener nachrichten
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Quelle: Aachener Nachrichten
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